Router flashen mit einem TFTP-Server

Router flashen, aber ohne Webbrowser

Es gibt zwei Methoden, einen Router mit der Freifunk-Firmware auszustatten: Über den "Firmware aktualisieren"-Bereich im Webmenü des Routers oder mit Hilfe eines TFTP-Servers. Einige Router verhindern auch das Flashen über die Weboberfläche und somit ist die Variante mit dem TFTP-Server die einzig verbleibende Möglichkeit.

Vorbereitung:

Der Computer muss auf die feste IPv4-Adresse 192.168.0.66/24 eingestellt werden, von der er beim Booten im Recovery-Modus versucht, eine Firmware herunter zu laden. Dies ist folgende Adresse:

IPv4 Adresse: 192.168.0.66
Subnetzmaske: 255.255.255.0

Außerdem sollte man einen kleinen Switch parat haben, an dem man nur seinen Computer und den Router, der Freifunk bekommen soll, ansteckt.

TFTP-Server unter Windows:

Sofern man auf seinem Windows-PC noch keinen TFTP-Server hat, muss einer installiert werden.

Ein möglicher TFTP-Server ist das Programm openTFTP.

Nach Installation findet sich im Verzeichnis C:\OpenTFTPServer die Datei OpenTFTPServerMT.ini. In dieser Datei muss nun die IP-Adresse eingetragen werden, auf der der Server nachsieht, ob ein Router anfragt. Für die meisten Router ist dies 192.168.0.66.

In der Datei OpenTFTPServerMT.ini wird daher im Abschnitt LISTEN-ON die Zeile

192.168.0.66

ergänzt.

Die Firmware-Dateien müssen nun in das Verzeichnis C:\OpenTFTPServer\ unter den korrekten Namen kopiert werden. Es wird die Firmware für die Erstinstallation (FACTORY) benötigt. Diese findet man im Firmware Wizard.

Starte per Doppelklick RunStandAloneMT.bat

Wenn man nun alles richtig gemacht hat, öffnet sich eine DOS-Box und in der letzten Zeile steht

Listening On: 192.168.0.66:69

Kommt eine Meldung des Inhalts "bind fail", so wurde möglicherweise ein Fehler beim Eintragen der statischen IP-Adresse gemacht.

Den Router von einer gelben Buchse per LAN-Kabel an einen kleinen Switch anschließen. Der PC sollte ebenfalls dort angeschlossen sein.

Den Reset-Knopf am Router festhalten. Bei gedrücktem Reset-Knopf den Router einschalten. Den Reset-Knopf so lange drücken, bis nur noch die Schloss-LED (bzw. bei v8 ggf. die Zahnrad-LED) leuchtet. Den Reset-Knopf noch einige Sekunden länger gedrückt halten, danach kann dieser losgelassen werden.

Auf dem Computer in der DOS-Box beim OpenTFTP-Server sollte nun stehen, welchen Namen die Firmware haben sollte. Die Firmware-Datei dementsprechend umbenennen und wieder mit gedrückter Reset-Taste den Router neu starten.

In der DOS-Box kann man den Fortschritt beim Kopieren der Firmware-Datei beobachten. Wenn der Vorgang abgeschlossen ist, sollte der Router nach ein paar Minuten wieder neu starten und wieder für Freifunk bereit stehen.

Am Ende sollte nicht vergessen werden, die IP-Adresse des Computers wieder auf DHCP zu stellen.

Das Ganze gibt es hier auch als Videoanleitung:

Creative Commons License

Florian "adlerweb" Knodt

TFTP-Server unter Linux

Auch unter Linux gibt es mehrere TFTP-Server. Zum Beispiel den tftpd-hps. Dieser kann meistens mit dem Paketmanager deiner Distribution installiert werden und mit dem System-Befehl gestartet werden:

sudo systemctl start tftpd
systemctl status tftpd

Mit dem Status-Befehl kann das Verzeichnis für die Firmware-Images ermittelt werden. Natürlich braucht auch der Linux-Computer die IP-Adresse 192.168.0.66/24 .

Leider hat man hier keine so übersichtliche Log-Ansicht, damit man weiß, welchen Namen die Images haben sollten. Hierfür muss man dann eben im OpenWRT-Wiki nachschauen.

Weitere Informationen zu den Geräten:

Die genauen Angaben, wie die IP-Adresse oder der Name der Firmware, findet man im OpenWRT-Wiki.